Diese Trends zeichnen sich auf dem Arbeitsmarkt für das nächste Jahr ab

Trotz unsicherer Wirtschaftsprognosen blicken Personalverantwortliche weltweit zuversichtlich ins kommende Jahr. Das Vertrauen in das Unternehmenswachstum bleibt stabil: 96 % der Manager äußern sich positiv über die Wachstumsaussichten für das erste Halbjahr 2020. Das geht aus der aktuellen Arbeitsmarktstudie 2020 des Personaldienstleisters Robert Half hervor, für die mehr als 5.000 CFOs, CIOs und weitere Manager mit Personalverantwortung in 13 Ländern befragt wurden, 702 davon in Deutschland. 

Die positive Grundstimmung wird allerdings dadurch getrübt, dass viele Unternehmen ihre eigentliche Wachstumsfähigkeit durch eine drohende Qualifikationslücke beeinträchtigt sehen. Der Personaldienstleister hat für 2020 drei Trends identifiziert, die den Arbeitsmarkt in Deutschland und international bestimmen.

Trend Nr. 1: Unternehmenswachstum geht weiter

Die Beurteilung des Unternehmenswachstums fällt nicht nur international positiv aus. Auch in Deutschland sind 95 % der befragten Personalverantwortlichen im Bezug auf die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens im ersten Halbjahr 2020 sehr zuversichtlich (53 %) oder ziemlich zuversichtlich (42 % ). Hauptgründe für diese gute Einschätzung sind das aktuelle Wirtschaftsklima (53 %), die Besetzung ausgeschriebener Stellen mit geeigneten Mitarbeitern (43 %) und die zunehmende Geschwindigkeit der Digitalisierung (42 %).

Dieser Trend in Deutschland spiegelt sich in den Ergebnissen für andere Regionen wider: In Europa blicken ebenfalls 53 % der Personalverantwortlichen sehr zuversichtlich in die Zukunft. Im asiatisch-pazifischen Raum sind es sogar 57 % und in Südamerika bis zu 70 %.

Trend Nr. 2: Einstellungsabsichten und Qualifikationslücke 

Einhergehend mit dem erwarteten Unternehmenswachstum möchte gut ein Drittel (37 %) der Unternehmen in Deutschland 2020 die Teams vergrößern. Fast ebenso viele (35 %) planen, frei werdenden Stellen wieder zu besetzen. Die Gründe für die Einstellung neuer Mitarbeiter sind das aktuelle Wirtschafts- und Geschäftsklima (47 %), eine erhöhte Arbeitsbelastung (45%) und die Alterung der Belegschaft (40 %).

Aufgrund all dieser Faktoren befürchten Unternehmen eine Qualifikationslücke. Fast zwei Drittel (63 %) der befragten Manager in Deutschland gehen davon aus, dass ihr Unternehmenswachstum durch mangelndes Know-how beeinträchtigt werden könnte. Diese wird vor allem durch das fehlende Angebot an Fort- und Ausbildungen verstärkt.

Deutschland ist hier nicht allein: Die Herausforderungen im Umgang mit der Digitalisierung und einem Fachkräftemangel, der durch umfassende Aus- und Weiterbildungen gestoppt werden muss, betreffen ebenso die Arbeitsmärkte in Europa, Südamerika und im asiatisch-pazifischen Raum.

„Die Möglichkeit, in Zukunft gefragte Qualifikationen weiter auszubauen, wird für Kandidaten immer wichtiger“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France. „Arbeitgeber müssen Mitarbeiter und Bewerber mit Potenzial und Veränderungswillen stärker fördern und sie für neue Aufgaben weiterbilden. Diese Notwendigkeit sehen wir nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“

Trend Nr. 3: Strategische Prioritäten für 2020

Projekte rund um den technologischen Wandel bekommen weiterhin die größte Aufmerksamkeit und Unternehmen investieren in neue Technologien. Manager legen ihren strategischen Fokus im kommenden Jahr auf IT-Sicherheit (35 % in Deutschland; 29 % international), Projekte zur digitalen Transformation (30 %; 27 %) und Kostenmanagement (25 %; 26 %). Ein weiterer Schwerpunkt für Personalverantwortliche ist die Mitarbeitergewinnung und -bindung sowie ihre Weiterbildung (35 %; 29 %). Die Fähigkeit, geeignete Talente anzuziehen, ist und bleibt eine wichtige Determinante und beeinflusst das Geschäftsklima 2020 maßgeblich.

„Die Konzentration auf die genannten Faktoren kann als ein Resultat der Digitalisierung gesehen werden“, so Hennige. „Sie schreitet schneller voran als die vorhandenen Qualifikationen der Mitarbeiter. Entsprechend sollte das Mantra für Arbeitgeber im nächsten Jahr lauten: Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung.“

 

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